Warum Andalusisch kein Spanisch ist – Einblicke eines Sprachlehrers und langjährigen Spanien-Experten

Als Moderator von Torrox News und jemand, der viele Jahre als Sprachlehrer in Madrid gearbeitet hat und nun seit 33 Jahren in Spanien lebt, möchte ich meine Erfahrungen und Kenntnisse über die spanische Sprache teilen und erklären, warum Andalusisch kein Spanisch ist. Zudem möchte ich betonen, warum es für Deutschsprachige, die in Andalusien leben oder reisen, empfehlenswert ist, Castellano zu lernen.

In meiner langjährigen Erfahrung als Sprachlehrer und Bewohner Spaniens habe ich die Schönheit und Vielfalt der spanischen Sprache schätzen gelernt. Andalusisch ist ein sehr starker Dialekt des Hochspanischen Castellano, der in der südspanischen Region Andalusien gesprochen wird. Obwohl es auf dem Spanischen (Castellano) basiert, weist es einige signifikante Unterschiede auf, die es von der Standardsprache unterscheiden.

Ein Beispiel für diese Unterschiede ist das Phänomen der Seseo, bei dem die Laute "s" und "z" im Andalusischen gleich ausgesprochen werden. Im Hochspanischen wird die "s" wie im Deutschen ausgesprochen, während die "z" wie das stimmhafte "th" im Englischen klingt. Dies kann zu Verwirrung führen, wenn man versucht, zwischen den beiden Lauten zu unterscheiden.

Ein weiteres Beispiel ist der Wegfall von Endkonsonanten im Andalusischen, besonders bei den Silben "-ado" und "-ido". So wird das Wort "pescado" (zubereiteter Fisch) im Hochspanischen klar artikuliert, während es im Andalusischen eher wie "pescao" klingt. Ähnlich wird "vestido" (Kleid) im Hochspanischen vollständig ausgesprochen, während es im Andalusischen wie "vestío" klingt.

Daher empfehle ich Deutschsprachigen, die in Andalusien leben oder reisen, sich auf das Erlernen des Hochspanischen (Castellano) zu konzentrieren. Das Castellano ist die offizielle Sprache Spaniens und wird in den meisten spanischsprachigen Ländern verstanden. Es ist auch die Sprache, die in Bildung, Medien und offiziellen Dokumenten verwendet wird. Das Erlernen des Castellano bietet eine solide Grundlage für die Kommunikation in Andalusien und darüber hinaus.

Das bedeutet jedoch nicht, dass das Andalusische keine Rolle spielt oder ignoriert werden sollte. Ganz im Gegenteil: Das Verständnis für den andalusischen Dialekt kann dazu beitragen, die lokale Kultur besser zu verstehen und sich in der Gemeinschaft zu integrieren. Trotzdem sollte das Erlernen des Hochspanischen immer als Priorität betrachtet werden, um eine effektive und klare Kommunikation zu gewährleisten.

Insgesamt ist Andalusisch ein faszinierender und wichtiger Dialekt des Spanischen, der jedoch für Deutschsprachige, die in Andalusien leben oder reisen, einige Herausforderungen mit sich bringen kann. Durch das Erlernen des Hochspanischen erhalten Lernende eine solide Grundlage, um sowohl mit Andalusiern als auch mit Menschen aus anderen spanischsprachigen Ländern und Regionen zu kommunizieren.

Nach dem Erlernen des Castellano können sich Interessierte natürlich auch auf die Feinheiten des Andalusischen einlassen, um ein tieferes Verständnis für die lokale Kultur und die Menschen zu erlangen. Als langjähriger Spanien-Experte und ehemaliger Sprachlehrer schätze ich den Wert und die Schönheit der sprachlichen Vielfalt und möchte dieses Wissen und Bewusstsein weitergeben.

Zusammenfassend sollte das Erlernen des Hochspanischen als Basis für die Kommunikation in Andalusien und anderen spanischsprachigen Regionen angesehen werden. Darauf aufbauend kann man sich dann mit dem Andalusischen vertraut machen und somit eine noch reichere und vielfältigere sprachliche Erfahrung genießen. So kann man die spanische Sprache in ihrer ganzen Vielfalt und Schönheit entdecken und gleichzeitig sicherstellen, dass man effektiv und verständlich mit anderen kommunizieren kann.

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Kommentare

E.Schmaderer
Vor 2 Jahr

Danke,Oliver .
Nach dieser super Info von Dir,sollte jeder wissen,Castellano zu lernen ,mit Grammatik ist wichtig(für mich) Liebe Grüße Elke