Zwei Lokalpolizisten aus Torrox werden beschuldigt, während der Corona-Pandemie, ein Paar angegriffen und wegen unbegründeter Vorwürfe festgenommen zu haben

Die Staatsanwaltschaft von Malaga hat zwei Lokalpolizisten aus Torrox angeklagt, ein deutsch-spanisches Paar angegriffen und aufgrund unbegründeter Vorwürfe festgenommen zu haben. Sie fordert, dass beide für ein Jahr ins Gefängnis müssen und für weitere drei Jahre von öffentlichen Ämtern ausgeschlossen werden. Laut Bericht der Staatsanwaltschaft, sollen die Beamten derart brutal vorgegangen sein, dass der Mann bewusstlos zurückblieb und die Polizisten die Situation ausnutzten, um ihm Handschellen anzulegen und ihn zum Streifenwagen zu schleifen.

Der Vorfall ereignete sich angeblich am 29. März 2020 während des landesweiten Lockdowns auf einem Parkplatz in Torrox-Costa, wo das Wohnmobil des Paares abgestellt war. Einer der Polizisten soll ohne triftigen Grund die Nummernschilder des Fahrzeugs abgerissen haben, indem er seine Machtbefugnisse missbrauchte. Das Paar versuchte zu erklären, dass keine Unregelmäßigkeiten vorliegen würden, da die administrativen Fristen aufgrund des damaligen Notstands ausgesetzt waren. Die Polizei soll daraufhin die beiden willkürlich verhaftet haben, indem sie sich auf einen nicht existierenden Angriff auf die Autorität beriefen.

Laut Anklage sollen die Polizisten in diesem Moment den Deutschen mit dem Unterarm am Hals so lange gedrückt haben, bis er das Bewusstsein verlor und zu Boden fiel. In diesem Augenblick sollen sie ihm Handschellen angelegt und ihn ins Polizeiauto gezerrt haben.

Die Frau, spanischer Nationalität, wurde ebenfalls gewaltsam in das Fahrzeug gezerrt, und einer der Beamten soll ihr ins Gesicht geschlagen und ihren Fuß mit der Tür eingeklemmt haben. Diese Vorfälle sollen in Anwesenheit mehrerer Zeugen stattgefunden haben, denen die Angeklagten angeblich gesagt haben sollen, sie müssten alle Aufnahmen, die sie mit ihren Telefonen gemacht hatten, löschen, damit keine Beweise existieren.

In den Polizeistationen soll einer der Beamten das Handy des Mannes mehrfach gegen den Boden und die Wand geschleudert und dabei zerstört haben, um zuvor gemachte Aufnahmen zu löschen. Der Staatsanwalt stellt fest, dass zu keinem Zeitpunkt bewiesen wurde, dass die Opfer eine Straftat gegen die Autorität begangen hätten. Darüber hinaus erlitt der Festgenommene aufgrund dieser Ereignisse mehrere Schürfwunden an den Handgelenken, einem Ellbogen, beiden Knien und am Körper, die einer medizinischen Behandlung bedurften.

Daher kommt die Staatsanwaltschaft zu dem Schluss, dass die Beamten sich zweier Delikte gegen die moralische Integrität, eines Vergehens der Körperverletzung, eines weiteren Vergehens der körperlichen Misshandlung und eines vierten Delikts der Sachbeschädigung schuldig gemacht haben. Für das erste Delikt fordert sie für beide Angeklagten ein Jahr Haft und drei Jahre Suspendierung von ihrem Beruf als öffentliche Beamte.

Ein Angeklagter soll zusätzlich zu vier Monaten Geldstrafe von zehn Euro pro Tag und zwei Monaten Freiheitsentzug verurteilt werden, während der andere die gleiche Geldstrafe und einen weiteren Monat Freiheitsentzug erhalten soll. Die Anklage fordert außerdem, dass die Beamten jedem der Opfer 3.000 Euro Schmerzensgeld zahlen sollen.

Die Verteidigung der beiden Angeklagten bestreitet die Vorwürfe vehement und argumentiert, dass die Polizisten gemäß den damaligen Vorschriften gehandelt haben, um die Einhaltung der Quarantänebestimmungen sicherzustellen. Die Verteidigung bezeichnet die Anklage als ungerechtfertigt und beabsichtigt, ihre Unschuld zu beweisen.

Die Gerichtsverhandlung wird in den kommenden Monaten erwartet, und es bleibt abzuwarten, wie das Gericht in diesem Fall entscheiden wird. In der Zwischenzeit haben die betroffenen Polizisten weiterhin ihre Arbeit bei der Lokalpolizei von Torrox fortgesetzt, während die Gemeindeverwaltung angekündigt hat, dass sie die Entwicklung des Verfahrens genau verfolgen werde, um sicherzustellen, dass das Verfahren gerecht und transparent ist.

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